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Freiheit sichten - Aktionsforschungs-Cyc

Aktionsforschung Linz – Verein für partizipative Forschung und Gruppendynamik

Geschichte

Die gesellschaftlichen Veränderungen im Jahr 2008, basierend auf neoliberalen Verwerfungen (Finanzkrise) und gesellschaftspolitischen Machtverschiebungen, waren Anlass für die Entwicklung einer Aktionsforschungstradition in Linz, die ihre Wurzeln bei Kurt Lewin sieht. In Anlehnung an die demokratisch orientierten Anfänge der Gruppendynamik war das Ziel: Raum und Zeit für Begegnung und Auseinandersetzung zugesellschafts- und demokratiepolitisch relevanten Fragen zu kreieren und dabei die Grammatik von Macht und Partizipation praktisch zu erforschen. Die Initiator:innen kamen aus den Bereichen Interessensvertretung (Gewerkschaft GPA), Wissenschaft (JKU, PH OÖ), Organisationsentwicklung und Gruppendynamik (OE 263 Organisationsberatung, ÖAGG, ÖVS).

Um anstehende gesellschaftliche Probleme aufzugreifen und gemeinsame Lösungen zufinden, wurde ein ergebnisoffener Experimentierraum zur vielfältigen Auseinander- und Zusammensetzung geschaffen: das Aktionsforschungslabor. Das Labor sollte ermöglichen, aus der gesellschaftlichen Vereinzelung hervorzutreten und das Gespräch untereinander und über Gruppengrenzen hinweg in einer gruppendynamischen Großgruppe zu suchen. 2012 fand das erste fünftägige Aktionsforschungslabor "Wohin wandert die Macht? Aktionsforschung zu Macht und Partizipation" in Linz mit 60 Teilnehmenden statt. Seitdem wurden zyklisch alle zwei Jahre das Aktionsforschungslabor und die dem Labor im Forschungszyklus vorausgehenden Workshops veranstaltet. Die gruppendynamische Arbeitsweise ermöglicht es, durch Selbsterfahrung gesellschaftspolitische Phänomene erleb- und beschreibbar zu machen und fördert dadurch eine Auseinandersetzung mit Demokratieprozessen. Als "Werkstatt demokratischen Handelns" ensteht damit ein experimentelles Lern- und Entwicklungsfeldfeld über das Labor hinaus.

Das soziale Miteinander und die Reflexion der eigenen Praxis als self-reflexive scientists ermöglichte den Akteur:innen 2016 die Gründung des Vereins Aktionsforschung Linz. Damit wurde einer methodischen Differenzierung der Aktionsforschung und dem bunten Treiben entlang der Interessen der Akteur:innen eine Organisationsform gegeben, die sich seither dynamisch weiterentwickelt.

Verein

Aktionsforschung Linz. Verein für partizipative Forschung und Gruppendynamik wurde 2016 gegründet und zeigt das breite Spektrum der Aktionsforschung in Anwendung: von policy research bis zu partizipativer Forschung. Aktionsforschung Linz betreibt die aktive und zielgerichtete Förderung, Publikation, Diskussion und Entwicklung von partizipativer Forschung und Beratung, unter anderem in Form von Projekten, regionalen Aktivitäten und Bildungsangeboten.

  • Aktionsforschungslabor: Gruppendynamisches Organisationslabor. Aufbauend auf Workshops wird ein fünftägiges Aktionsforschungslabor entwickelt und durchgeführt. Dabei experimentieren Teilnehmende im Hier-und-Jetzt zu Macht und Partizipation und entwickeln persönlich konkrete Beiträge zur Transformation. Gearbeitet wird selbsterfahrungsorientiert im Wechsel von Großgruppen/Kleingruppen-Settings, die von Gruppendynamiktrainer:innen begleitet werden.

Das Vereinskollektiv agiert als back up für die Initiierung und Durchführung der 

Aktionsforschungsprojekte (Vorsitz: Andrea Tippe, Vorsitz-Stellvertretung: Markus Peböck, 

Kassier:in: Edith Jakob, Vorstandsmitglied: Thomas Kreiml, Rechnungsprüfung: Christina 

Spaller und Margret Steixner).

Der Verein geht im Zuge von Projekten Kooperationen sowohl mit Organisationen wie 

Pädagogische Hochschule Linz, PROGES, Gewerkschaft GPA, Dock 2 als auch mit 

Berater:innen und Gruppendynamiktrainer:innen ein.

Danke für die Zusammenarbeit und das gemeinsames Erforschen von 2008 bis 2024 geht an: Lothar Jochade, Doris Polzer, Meinrad Ziegler, Olivia Schütz, Christina Gretz, Werner Drizhal, Karl Olzinger, Gerald Bacher, Gudrun Treibenreif, Jutta Überacker, Phillip Schimek, Peter Ettl, 

Katharina Warta, Valeria Hochgatterer, Julia Rappich, Alexandra Schermann, Thorsten Hasawenth.

Vereinsakteur:innen

Edith Jakob

Lehramtsstudium an der Pädagogischen Akademie für Mathematik und Werkerziehung, Studium der Soziologie (JKU), Gruppendynamiktrainerin und Group-Workerin (ÖAGG), Lehrsupervisorin (ÖVS/ANSE), Personal- und Organisationsentwicklerin (Donau Universität Krems). Seit 1995 selbständige Tätigkeit als Organisationsberaterin (Dock 2 und OE 263 Organisationsberatung Linz Wien Innsbruck); Lektorin in Management- und Beratungsausbildungen der Universität Innsbruck. Ehrenamtliche Tätigkeit: Vorsitz-Stellvertretung der ÖVS. (Aktions-)Forschung betreibe ich seit 2010 in der Aktionsforschung Linz. Das AFL-Labor wird voraussichtlich 2025 zum achten Mal stattfinden, und sich erneut mit Macht und Partizipation beschäftigen. Bis dahin werde ich mich wieder mit aktuellen Fragestellungen aus meinem Leben beschäftigen. Das bedeutet für mich: sammeln nachdenken besprechen in Kontexte setzen. Dieses Angebot bietet mir - wie wenig andere Formate - Lernimpulse auch für die eigene berufliche Praxis.

Thomas Kreiml

Studium der Soziologie an der Universität Wien, Supervisor, Coach, Organisationsberater sowie Gruppendynamiker in Ausbildung (beides ÖAGG); während und nach dem Studium Sozialforscher bei abif - analyse, beratung, interdisziplinäre forschung; in der Gewerkschaft GPA sowohl mit Fragen der Arbeitsorganisation als auch mit bildungspolitischen Fragen beschäftigt; in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung sowohl im Bildungsmanagement als auch Trainer und Prozessbegleiter im Einsatz, Schwerpunkte: Digitalisierung, Transformation und Organisationsentwicklung, Demokratisierung; Vorstandsmitglied Aktionsforschung Linz - Verein für Gruppendynamik und partizipative Forschung, Mitglied des Aufsichtsrats der Fachhochschule des bfi Wien; auf der ständigen Suche nach und interessiert an der Erkundung herrschaftsfreier Praxen und transformativer Autoritäten für die "Just Transition" in eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Welt.

Markus Peböck

Studium der Sozialwirtschaft an der Johannes Kepler Universität Linz; Gruppendynamischer Leiter (DGGO); Supervisor (DGSVc); Lehrgang Partizipative Sozialforschung (International Collaboration For Participatory Health Research), Klimacoach (Klimabündnis OÖ). Berufliche Schwerpunkte: selbständiger Organisationsberater, Demografieberater, Qualitätssicherung von Gesundheitsförderungsprojekten; Seminare für Führungskräfte und berufliche Weiterbildungen für Menschen mit Behinderung; Lektor an der Johannes Kepler Universität Linz und an diversen Fachhochschulen zu den Themen Public Health, Gesundheitsförderung, Active Ageing und Projektmanagement; diverse ehrenamtlichTätigkeiten in der katholischen Pfarre Marchtrenk.

Christina Spaller

Studium der Religionspädagogik an der Universität Salzburg; Gruppendynamiktrainerin und Group-Workerin (ÖAGG); Professorin an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich mit Schwerpunkt in den Bereichen Inklusive Bildung mit Fokus auf soziokulturelle Differenzen sowie Soziodynamik. Langjährige Leitung von gruppendynamischen (Selbsterfahrungs-)Trainings. Mitentwicklerin des Aktionsforschungsprojekts Linz, ist an einer Verbindung von Gruppendynamik und pädagogischem Feld interessiert. Publiziert zu Aktionsforschung, Gruppendynamik und soziokulturellen Differenzen. Mitherausgeberin desSammelbandes "Raoul Schindler. Das lebendige Gefüge der Gruppe: Raoul Schindler" (Psychosozial-Verlag 2016). Außerdem Feministin, Bürgerin mit Demokratieinteresse und für eine Verzögerung gegenwärtiger Prozesse zu haben.

Margret Steixner

Studium der Vergleichenden Erziehungswissenschaften und Psychotherapeutisches Propädeutikum, Lebens-und Sozialberaterin, Gruppendynamikerin (ÖAGG), Imago Professional Facilitator, Coach mit Akkreditierung bei der International Coaching Federation, Art of Hosting, Theory U. Berufliche Schwerpunkte: Trainerin, Coach, Teambegleiterin insbesondere im Bereich kulturelle Sensibilität und Kompetenzen, DIE (Diversity, Inclusion and Equity), Teamentwicklung und Dialog, organisationales Lernen und Didaktik, Aktionsforschung und Partizipation. Arbeitet mit Organisationen im Non-Profit Bereich (Entwicklungszusammenarbeit) und Profit-Bereich, Lektorin an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen unter anderem zum Thema qualitative Sozialforschung, partizipative Entwicklungsforschung. Blogautorin, Reisende und Beobachterin von Prozessen im Innen und Außen.

Andrea Tippe

Lehramtsstudium an der Pädagogischen Akademie für Deutsch, Geschichte und Sozial-Wirtschaftskunde. Gruppendynamiktrainerin und Group-Workerin (ÖAGG), Lehrsupervisorin (ÖVS/ANSE), Personal- und Organisationsentwicklerin (Donau Universität Krems). Selbständige Tätigkeit als Organisationsberaterin (OE 263 Organisationsberatung Linz Wien Innsbruck); Lektorin in Management- und Beratungsausbildungen der Universität Innsbruck und Salzburg; ehrenamtliche Tätigkeiten: Leitung des Ausbildungskomitees Gruppendynamik imÖAGG; Mitarbeit an der Entwicklungskommission II der DGSv; Vorsitzende Aktionsforschung Linz–Verein für Gruppendynamik und partizipative Forschung; Aufsichtsratsmitglied des Kuratoriums des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen. Aktuell als Autorin publizierend mit Fachbeiträgen zu Supervision/Coaching und Gruppendynamik, sowie bricolierend in Aktionsforschung mit kreativen Formen der Feldbeobachtung. Außerdem Schatzsucherin, Flaneuerin, Feministin, Schreibende und Lesende.

Publikationen

Andrea Tippe,  Christina Spaller (2022): Auf.Begehren: Zwischen Freiheit und Autorität. Werkstattbericht eines gruppendynamischen Organisationslabors. Supervision, Gießen: Psachoszial-Verlag, 4.2022, Seite 27-31. In: supervision - Mensch Arbeit Organisation: Orientierungslauf: Autorität heute. 40. Jahrgang, 2022, Heft 4, verantwortliche Redaktion Andrea Sanz und Andrea Tippe.

Doris Formann, Christina Spaller, Andrea Tippe (2019): Aktionsforschung als Werkstatt demokratischen Handelns. Wiesbaden: Springer.

Andrea Tippe (2015): Aktionsforschung und Gruppendynamik. Grundlagen des partizipativen Forschens, Veränderns und Lernens. In: Brigitte Daumen (Hrsg.) (2015): Organisationsformen der Arbeit. Theorie und Praxis eines Aktionsforschungsmodells am Beispiel der Sozialakademie. Wien: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, Seite 13-44.

Kontakt

Aktionsforschung Linz​. Verein für partizipative Forschung und Gruppendynamik

Waltherstraße 2, 4020 Linz
Email: info@aktionsforschung-linz.at

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